Projektbeschreibung
Wettbewerb: 1. Rang (Gestaltung und Qualität)
Auslober: Bundesministerium des Inneren
Es gibt vermutlich keinen Ort, der besser geeignet wäre, die Machtstruktur der DDR darzustellen, als das historische Gesamtareal der Staatssicherheit in Berlin Lichtenberg mit dem ehemaligen zentralen Dienstsitz ihres Ministers (Haus 1). Bis heute steht es als „Symbol für den repressiven Machtapparat“. Von hier aus wurden Bürger/innen der DDR beobachtet, überwacht und verfolgt, von hier aus wurden Lebensläufe zerstört.
Unsere Konzeption richtet sich sowohl an die interessierte Öffentlichkeit als auch an Fachbesucher, so dass wir nach Lösungen gesucht haben die Geschichten wissenschaftlich fundiert zu transportieren, als auch eine szenografische Atmosphäre zu erzeugen, die sich nicht dekorativ über die Inhalte stellt.
Diesen Grundgedanken folgend stellt die formal reduzierte Raumszenografie die Inhalte sachlich in den Vordergrund. Mit wenigen Mitteln wird eine Trennung zwischen Opfer und Täter vorgenommen, so dass den Opfern mit dem notwendigen Respekt mehr Raum eingeräumt wird als den Tätern.
Eine klare Trennlinie ist nicht immer zu ziehen, da viele Opfer vom System Stasi zu Tätern wurden.
Unser Kostenangebot hat den genannten Budgetrahmen genutzt. Andere Wettbewerber konnten in der Wertung aller Eignungskriterien den 1. Rang für sich verbuchen.
Konzeptidee
OBSERVATION – Die Täter bestimmen die Raummitte
DRANGSALIERUNG – Die Opfer werden bedrängt
Opfer- und Täterbiografien

Opferbiografien
Die Biografien der Opfer, der Stasiüberwachung werden jeweils in einen Raum dargestellt. Die Räume sind verhältnismäßig dunkel und die Wände sind schräggestellt, so dass sie sich dem Besucher teilweise entgegenneigen oder abwenden. Diese Atmosphäre soll die Irritationen der Opfer durch die Stasirepressionen versinnbildlichen. Die Inhalte werden auf Tafeln im DIN A4 Aktenformat präsentiert. Die Portraits der Opfer werden den jeweiligen Dokumentationen großformatig vorangestellt, so dass der Bezug der Inhalte zu dem Opfer sehr präsent ist.
Täterbiografien
Die Biografien der Täter werden sachlich gehalten. Formal werden die Inhalte ebenfalls im DIN A4 Aktenformat gehalten. Doch wird den Portraits der Täter nicht so viel Raum gegeben.
Themenräume

Themenräume / Opfer
Die Themen der Opfer, der Stasiüberwachung werden jeweils in einen Raum dargestellt. Die Räume sind verhältnismäßig dunkel und die Wände sind schräggestellt, so dass sie sich dem Besucher teilweise entgegenneigen oder abwenden. Diese Atmosphäre soll die in die Enge getriebene Situation der Opfer durch die Stasirepressionen versinnbildlichen. Die Inhalte werden auf Tafeln im DIN A4 Aktenformat präsentiert. Die Portraits der Opfer werden den jeweiligen Dokumentationen großformatig vorangestellt, so dass der Bezug der Inhalte zur Person sehr präsent ist.
Themenräume / Täter
Dem Raumkonzept der Themenräume liegt die Überlegung zugrunde, dass sich in fast jedem Raum des Ministeriums ein Schreibtisch befunden haben dürfte. Allerdings kann es nicht um ein szenographisches Nachempfinden des ursprünglichen Raumes gehen und noch weniger um dessen Rekonstruktion durch möglichst authentisches Ausstellungsmobiliar, sondern um eine Übersetzung, die zugleich den Anforderungen an die Themenräume gerecht wird, hier die Aufmerksamkeit auf die Inhalte bzw. auf das, was gezeigt wird, zu lenken.
Daraus ergibt sich der Ansatz, ein variables Ausstellungsmöbel jeweils ins Zentrum des Raumes zu stellen